Im 19. Jahrhundert ereignen sich große Veränderungen in Kunst und Wissenschaft, und mehrere bahnbrechende Entdeckungen finden statt. Gleichzeitig ist es eine Zeit, die von damals noch nicht behandelbaren Krankheiten gezeichnet ist. Mehrere Künstler beschäftigen sich damit, die Schattenseiten der Gesellschaft zu schildern. Eine der Figuren, die bei der Darstellung von Krankheit häufig zu sehen ist, ist das kranke Mädchen, das in einem Stuhl sitzt oder in einem Raum im Bett liegt – oft allein oder mit den engsten Familienangehörigen. Das Motiv ist nicht auf eine bestimmte Stilart begrenzt, sondern taucht bei Genremalern, Naturalisten, Impressionisten, Symbolisten und auch in Werken modernistischer Künstler nach 1900 auf. Zwar ist das Motiv zu jener Zeit in der gesamten westlichen Welt zu sehen, aber die deutlichsten Schilderungen kranker Mädchen werden Ende des 19. Jh. in Norden gemalt.
Eine zentrale Frage der Ausstellung ist: Warum wird das kranke Mädchen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein markantes Motiv in der nordischen Kunst? Die Ausstellung zeigt u. a. Werke von Künstlern wie Edvard Munch, Julius Exner, Jenny Nyström, Vilhelm Hammershøi, Eva Bonnier, Richard Bergh, Bertha Wegmann und Michael Ancher.
Die Ausstellung gehört zu einem dreijährigen Forschungsprojekt, das vom Ny Carlsbergfonds unterstützt wird. Das Forschungsprojekt ist eine Zusammenarbeit von Skagens Kunstmuseer, Die Sammlung Hirschsprung und Aarhus Universitet. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum Die Sammlung Hirschsprung organisiert.
(Pressetext: Skagen Museum)
Der Kuss des Engels: Kranke Mädchen in der nordischen Kunst
Skagens Kunstmuseum
24. September 2021 – 9. Januar 2022
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