Fritz Syberg – Fünens Maler und Mitbegründer der Kunstkolonie Fynborne
Die künstlerische Karriere von Fritz Syberg begann an der technischen Schule bzw. Kustakademie in Kopenhagen. Allerdings brach er recht schnell mit der klassischen akademischen Malerei und widmete sich der Kunstnernes Frie Studieskoler. Er fokussierte sich fortan dem Naturalismus wie auch Realismus und gründete gemeinsam mit Peter Hansen und Johannes Larsen die Fünen-Kunstkolonie. Seine Kinder sowie seine Frau – die Malerin Anna Hansen – waren häufig Gegenstand seiner Werke.
Leben & Ausbildung
Syberg arbeitete als Kind in einer Tabakfabrik und als Knecht bei einem Landwirt in Faaborg. 1976 ließ er sich in seiner Heimatstadt zum Maler ausbilden und besuchte 1882 die Technische Schule Faaborg. Im selben Jahr folgte ein Kunststudium an der Technischen Schule in Kopenhagen bei H. Grønvold und ein Jahr später der Wechsel an die Königlich Dänische Kunstakademie bei A. Kittendorf. Schlussendlich brach er mit den akademischen Konventionen und besuchte von 1885 – 1891 die Kunstnernes Frie Studieskoler, um sich der Landschaftsmalerei zu zuwenden. 1888 wurde er zu einem Marineeinsatz auf den Shetland- und Färöer-Inseln einberufen. Ab 1890 wurden erste symbolistische Stilelemente deutlich. Von 1893 – 1914 war er Mitglied bei Den Frie Udstilling. 1894 beging er seine erste Studienreise und heiratete Anna Hansen. Fünf Jahre später reiste er nach Schweden und ließ sich von F. Hendriksen in der Holzschnittkunst ausbilden. 1902 reiste er erneut nach Deutschland und lehrte auch an der Malschule für Frauen in Kopenhagen. Es folgte 1905 eine Studienreise nach Italien sowie 1908 zwei weitere nach Frankreich und in die Niederlande. Zwischen 1916 – 1917 stellte er regelmäßig in Grønningen aus und fokussierte sich ab 1920 vermehrt auf die Landschaftsmalerei. Von 1925 – 1939 war er erneut Mitglied bei Den Frie Udstilling und beschäftigte sich ab 1930 vordergründig mit der Portraitmalerei.
- * 28.07.1862 (in Fåborg)
† 20. 12.1939 (in Kerteminde) - 1871 – 1875 Anstellungen Tabakfabrik und Landwirtschaft
- 1876 Ausbildung zum Maler in Faaborg
- 1882 Ausbildung zum Dekorationsmaler an der der Technischen Schule Faaborg bei Peter Syrak Hansen
- 1882 – 1883 Kunststudium an der Technischen Schule Kopenhagen bei H. Grønvold
- 1883 – 1884 Kunststudium an der Königlich Dänischen Kunstakademie bei A. Kittendorf
- 1885 – 1891 Kunststudium an Kunstnernes Frie Studieskole; Hinwendung zur Landschaftsmalerei
- ab 1890 Einfluss durch den Symbolismus
- 1893 – 1914 Mitglied bei Den Frie Udstilling
- 1894 Studienreise nach Deutschland; ∞ Anna Hansen
- 1899 Holzschnittausbildung bei F. Hendriksen; Studienreise nach Schweden
- 1900 Teilnahme an der Weltausstellung in Paris
- 1902 Studienreise nach Deutschland; Lehrer an der Malschule für Frauen in Kopenhagen
- 1905 Studienreise nach Italien
- 1908 Studienreise nach Frankreich und in die Niederlande
- 1909 Teilnahme an der Internationalen Weltausstellung in München
- 1910 – 1913 durch das Ancker-Stipendium finanzierte Studienreise nach Italien
- 1910 – 1937 Mitglied im Faaborg Museum
- 1916 – 1917 Ausstellungen in Grønningen
- 1925 – 1939 Mitglied bei Den Frie Udstilling
- 1927 Auszeichnung durch die Thorvaldsens Medaille
- 1933 Auszeichnung durch die Medaille der Königlich Schwedischen Kunstakademie
Arbeiten & Werke
Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts galt er als einer der größten und bestbezahlten Künstler Dänemarks. Die künstlerische Zusammenarbeit innerhalb der Fünen-Kunstkolonie beeinflusste die Arbeit Sybergs besonders nachhaltig. Anfangs prägten ihn zudem die Einflüsse Zahrtmanns auf die Gruppe, sodass er bei seiner Farbwahl auf die von Zahrtmann zurückgriff. Nach der Heirat mit Anna Hansen, der Schwester seines Kollegen Peter Hansen, wurden seine Bilder heller.
Hauptsächlich beschäftigte sich Syberg bei der Auswahl seiner Motive mit der Landschaft Fünens wie auch der Darstellung seiner Familie im Garten. Er fertigte im Laufe seiner Karriere Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen an. Dazu zählen u.a. auch Illustrationen für einen Märchenband von Hans Christian Andersen. Es gelang ihm die dänische Landschaftsmalerei zu erneuern und sich als moderner Familienmaler zu etablieren. Obgleich er ab 1890 symbolistische Elemente in seine Werke einfließen ließ, wurde er vor allem durch seine impressionistisch-naturalistischen Gemälde bekannt.
Museen & Auszeichnungen
Syberg wurde mehrfach ausgezeichnet. Neben zahlreichen Medaillen und Stipendien der Akademie, erhielt er 1900 eine Medaille auf der Weltausstellung in Paris, 1909 eine weitere auf der Internationalen Kunstausstellung in München und 1927 die Thorvaldsens Medaille. Außerdem wurde er mit dem Raben-Levetzau und Ancker Stipendium honoriert und 1933 Mitglied der Königlisch Schwedischen Kunstakademie.
- Statens Museum for Kunst, Dänemark
- Sammlung Hirschsprung, Dänemark
- Johannes Larsen Museum, Dänemark
- Faaborg Museum, Dänemark
- Ordrupgaard Museum, Dänemark
- Fyns Kunstmuseum, Dänemark
- Museum Vestsjælland, Dänemark
- ARoS Aarhus Kunstmuseum, Dänemark
- Vejen Kunstmuseum, Dänemark
- Vejle Kunstmuseum, Dänemark
- David Collection, Dänemark
- Esbjerg Kunstmuseum, Dänemark
- Skovgaard Museum, Dänemark
- H.C. Andersen Hus, Dänemark
- Nasjonalmuseet, Norwegen
- Nationalmuseum Stockholm, Schweden
- Göteborgs Kunstmuseum, Schweden
- Kunstmuseum Ystad, Schweden
Ausgewählte Literatur
Nachfolgend haben wir ein paar ausgewählte Links und Bücher aufgeführt, die uns bei der Arbeit und Recherche meistens weiterhelfen. In unserer Bibliothek haben wir nachfolgende Bücher (einige antiquarisch), die wir als erste Informationsquelle schätzen.
Ehemals bei RIECK
Fritz Syberg gehört zu den Künstler, die wir sehr schätzen und mit ausgewählten Werken in der Galerie zeigen. Besonders seine impressionistischen Küsten und Strandszenen interessieren uns. Wir freuen uns, dass wir einige dieser Arbeiten an Sammler und Freunde der skandinavischen Kunst vermitteln konnten.