Harald Slott-Møller – Symbolist und Naturalist
Das Werk des dänischen Künstlers konzentrierte sich nicht nur auf die Malerei, sondern auch auf das Kunsthandwerk. Er fertigte neben Keramiken auch Holzschnitte sowie Silberarbeiten an und entwarf Zeichnungen für Möbelstücke. Gemeinsam mit seiner Frau Agnes, war er bei der Gründung Den Frie Udstilling beteiligt. Im späteren Abschnitt seines Lebens entfernte er sich von der modernen Kunstwelt und nahm einen nationalistischen Stil an.
Leben & Ausbildung
Bevor Slott-Møller 1881 ein Kunststudium an der Königlich Dänischen Kunstakademie begann, absolvierte er eine Ausbildung zum Dekorationsmaler bei Adolph Hellesen. Nach seinem Abschluss 1883 studierte er bei P.S. Krøyer an der Kunstnernes Frie Studieskoler. 1886 debütierte er auf der Charlottenborger Jahresausstellung und heiratete 1888 die Malerin Agnes Rambusch. Im selben Jahr reiste er mit ihr gemeinsam nach Deutschland, Italien wie auch Frankreich und ließ sich auch auf seinen weiteren Reisen 1895, 1896, 1897, 1899, 1900, 1904 und 1910 stets von ihr begleiten. Beide waren zudem 1891 bei der Gründung Den Frie Udstilling dabei und stellten fortan regelmäßig dort aus. Er galt als wichtiger Pionier der Moderne innerhalb der dänischen Kunst. Von 1902 – 1906 übernahm er die künstlerische Leitung in der Steingutfabrik Alumnia. Ab 1904 stellte er wieder in Charlottenborg aus. Die zunehmende Abkehr des Paares von der modernen Kunstwelt gipfelte 1907 im Bondemalerstrid. Dies hatte zur Folge, dass sie sich von der Kunstwelt isolierten und nationalpolitisch engagierten Kreisen zuwendeten.
- * 17.08.1864 (in Kopenhagen)
† 20. Oktober 1937 (ebenda) - 1881 – 1883 Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie
- 1883 – 1886 Kunststudium an der Kunstnernes Frie Studieskoler bei P.S. Krøyer
- 1886 Debüt auf der Charlottenborger Jahresausstellung
- 1888 ∞ Agnes Rambusch
- ab 1890 werden Einflüsse des Symbolismus deutlich
- 1891 Beteiligung bei der Gründung Den Frie Udstilling
- 1888 – 1889 Studienreise mit Agnes nach Deutschland, Italien, Frankreich
- 1893 Stipendium der Hielmstierne-Rosencrone-Stiftung
- 1895 Studienreise mit Agnes nach Frankreich
- 1896 Studienreise mit Agnes nach Deutschland, Frankreich und England
- 1897 – 1898 von der Akademie finanzierte Studienreise mit Agnes nach London
- 1899 von der Akademie finanzierte Studienreise mit Agnes nach England
- 1900 Studienreise mit Agnes nach Italien; Teilnahme an der Weltausstellung in Paris
- ab 1900 Wiederkehr realistischer Stilelemente
- 1902 – 1906 künstlerische Leitung in der Steingutfabrik Aluminia
- 1904 Studienreise mit Agnes nach Italien
- 1905 Stipendium der Akademie
- 1907 infolge des Bondemalerstrid Isolation von der Kunstwelt und Hinwendung zu nationalpolitisch engagierten Kreisen
- 1909 Stipendium der Ancker-Stiftung
- 1910 Studienreise mit Agnes nach Österreich und Italien
Arbeiten & Werke
Die anfänglich vom Naturalismus geprägten Werke Slott-Møllers nahmen um 1888 Elemente des Symbolismus auf und wurden individualistischer und detailreicher. Nach 1900 inspirierten ihn zunehmenden realistische Ausdrucksweisen, wobei er den Fokus auf die Ästhetik der Werke legte. Seine Werke entsprachen nicht seiner Zeit und er gehörte zu einem der Wegbereiter des modernen Durchbruchs. Außerdem war er ein gefragter Landschafts- und Portraitmaler und beherrschte mit großem Geschick das Kunsthandwerk.
Neben dem Holzschnitt und der Verarbeitung von Elfenbein wie auch Silber, widmete er sich der Visualisierung von Möbelstücken. Sein künstlerischer Ausdruck wurde als malerisch und formal charakterisiert. Der Bildinhalt seiner Werke orientierte sich an seiner Faszination für das Mittelalter. Er schuf und interpretierte Mythen neu. Diese waren von der künstlerischen Vision der englischen Präraffaeliten beeinflusst, in der Ästhetik, Ideologie und Moral miteinander verbunden wurden. Zum Ende seines Schaffens verwirklichte er hauptsächlich Auftragsarbeiten und malte Schlachtszenerien und Genrebilder.
Museen & Auszeichnungen
Slott-Møller erhielt diverse Auszeichnungen und Ehrungen während seiner Schaffensphase. Neben dem Hielmstierne-Rosencrone-Stipendium wurde er zudem durch das Ancker-Stipendium und mehrere Stipendien der Akademie geehrt. Auf der Weltausstellung 1900 in Paris erhielt er eine Bronzemedaille. 1919 wurde er zum Ritter des Dannebrog Ordens geschlagen.
- Statens Museum for Kunst, Dänemark
- Kunsten Museum of Modern Art Aalborg, Dänemark
- Haderslev Museum, Dänemark
- Fuglsang Kunstmuseum, Dänemark
- Vejen Kunstmuseum, Dänemark
- Vejle Kunstmuseum, Dänemark
- Schloss Frederiksborg, Dänemark
- Roskilde Museum, Dänemark
- Carl-Nielsen-Museum, Dänemark
- Sammlung Hirschsprung, Dänemark
- Schloss Charlottenborg, Dänemark
- Kunstgewerbemuseum, Dänemark
- Die königliche Bibliothek, Dänemark
- Flensborghus, Deutschland
- Uffizien, Italien
- Bibliothek Bergen, Norwegen
- Detroit Institute of Art, USA
Ausgewählte Literatur
Nachfolgend haben wir ein paar ausgewählte Links und Bücher aufgeführt, die uns bei der Arbeit und Recherche meistens weiterhelfen. In unserer Bibliothek haben wir nachfolgende Bücher (einige antiquarisch), die wir als erste Informationsquelle schätzen.
Interessante Links
- Link: Harald Slott-Møller bei Wikipedia
- Link: Harald Slott-Møller im Statens Museum for Kunst
- Link: Harals Slott-Møller im Fuglsang Kunstmuseum
- Link: Harald Slott-Møller im Kunsten Museum of Modern Art
- Link: Onlineausstellung Nordmus Harald Slott-Møller
- Link: Dänisches Künstlerlexikon Weilbach [dänisch]
- Link: Dänisches Künstlerlexikon [dänisch]
Ehemals bei RIECK
Harald Slott-Møller gehört zu den Künstler, die wir sehr schätzen und mit ausgewählten Werken immer wieder in der Galerie zeigen. Besonders seine Studien und besonderen Personen- und Küstenszenen interessieren uns. Wir freuen uns, dass wir schon viele dieser Arbeiten an Sammler und Freunde der skandinavischen Kunst vermitteln konnten.