Johannes Grenness – der norwegische Meister des Lichts
Der Norweger Johannes Grenness war ein naturalistisch-impressionistischer Landschafts-, Figuren- und Stillleben Maler. Seine künstlerische Ausbildung führte ihn bis nach München, wo er von Wassily Kandinsky unterrichtet wurde. Durch sein Interesse an der Pleinairmalerei, erhielten seine Werke einen außergewöhnlichen Lichteinfall und wurden häufig in Zusammenhang mit den Skagen-Künstler:innen gesetzt.
Leben & Ausbildung
Grenness besuchte zunächst die Zeichenschule in Drammen (Norwegen) und anschließend die Königliche Schule für Kunst und Handwerk in Oslo. 1893 ging er für ein Kunststudium an die Akademie der Bildenden Künste nach München und wurde dort von Nikolaus Gysis unterrichtet. Zwischen 1896 – 1899 nahm er ein weiteres Kunststudium an der Kunstnernes Frie Studieskoler (Dänemark) unter P.S. Krøyer und Kristian Zahrtmann auf. 1896 erhielt er zum ersten Mal das Finnes Stipendium, welches er zwei weitere Male in den kommenden Jahren gewinnen sollte. Ein Jahr später debütierte er auf der Herbstausstellung in Oslo. 1899 begab er sich für ein Auslandsstudium an die Académie Carrière nach Paris. Seinen letzten Studienaufenthalt verlebte er in München an der Phalanx-Malschule unter Wassily Kandinsky. Mit dem Abschluss 1903 zog er mit seiner dänischen Frau Musse – die aus einer wohlhabenden Musikerfamilie stammt – und seinen drei Kindern nach Kopenhagen. Es folgte ein Jahr später die Teilnahme an der Charlottenborger Jahresausstellung. 1923 erhielt er den renommierten Auftrag König Friedrich IV. zu portraitieren. Grenness fühlte sich Zeit seines Lebens als Norweger, konnte sich jedoch hervorragend in der dänischen Kunstszene etablieren.
Johannes Grenness
- * 27. 03.1875 (in Drammen, Norwegen) – † 18.10.1963 (in Kopenhagen)
- 1893 Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Nikolaus Gysis
- 1896 – 1899 Kunststudium an der Kunstnernes Frie Studieskoler bei P.S. Krøyer und Kristian Zahrtmann
- 1896 Erhalt des Finnes Stipendiums
- 1897 Erhalt des Hielmstierne-Rosencrone-Stipendiums und des Finnes Stipendiums
- 1998 Erhalt des Finnes Stipendiums; Debüt auf der Herbstausstellung in Oslo
- 1899 – 1900 Schüler an der Académie Carrière in Paris bei Eugène Carrière
- 1902 – 1903 Kunststudium an der Phalanx-Malschule bei Wassily Kandinsky
- 1903 Umzug nach Kopenhagen
- 1904 Teilnahme an der Charlottenborger Jahresausstellung
- 1923 Auftragsportrait von Fredrik IV.
Arbeiten & Werke
Johannes Grenness Talent wurde bereits von seinen Eltern erkannt, sodass sie ihn früh auf seinem Weg unterstützten. Sein Werk war äußerst vielfältig. Neben der Landschaftsmalerei – welche er en plein air malte – war er ein hochangesehener Porträtist und Figurenmaler. Seine impressionistisch-naturalistischen Gemälde fertigte er mit breiten Pinselstrichen und Spachteln an. Dabei stand die Darstellung des Lichteinfalls stets im Vordergrund.
Durch seine besondere Lichtführung und -akzentuierung erhielt er den Beinamen der “bescheidene Krøyer”, da er sich von seinen Lehren inspirieren ließ. Jedoch war er bei der Ausführung viel freier als Krøyer und wurde auch mit Anna Ancher und anderen Skagen-Künstler:innen verglichen. Mit den Jahren wurden seine Gemälde immer heller. Seine Motive entnahm er schwedischen wie auch dänischen Regionen – wie u.a. Gilleleje, Dronninglund, Løkken und Lindenborg – und fertigte sie zunächst meinst kleinformatig an, wodurch sie einen unaufgeregten und intimen Charakter erhielten.
Museen & Auszeichnungen
Grenness wurde während seiner Schaffensphase mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt insgesamt drei Mal hintereinander das Finnes-Stipendium (1896; 1897; 1898) wie auch das Hielmstierne-Rosencrone-Stipendium 1897. Außerdem kam ihm die Ehre zuteil, Adelige aus dem dänischen wie auch norwegischen Königshaus portraitieren zu dürfen. Hierzu zählen u.a. der Graf Knuth, Hakon VII. und Friedrich IV.
Ausgewählte Literatur
Nachfolgend haben wir ein paar ausgewählte Links und Bücher aufgeführt, die uns bei der Arbeit und Recherche meistens weiterhelfen. In unserer Bibliothek haben wir nachfolgende Bücher (einige antiquarisch), die wir als erste Informationsquelle schätzen.
Ehemals bei RIECK
Johannes Grenness gehört zu den Künstler, die wir sehr schätzen und mit ausgewählten Werken immer wieder in der Galerie zeigen. Besonders seine Studien und impressionistischen Küsten und Gartenszenen sowie seine Personenschilderungen interessieren uns. Wir freuen uns, dass wir schon viele dieser Arbeiten an Sammler und Freunde der skandinavischen Kunst vermitteln konnten.