Kehnet Nielsen – Dänemarks einfühlsamer Wilder

Der zeitgenössische dänische Maler, Grafiker, Bildhauer und Konzeptkünstler Kehnet Nielsen wurde 1982 durch sein Werk “Messer auf dem Kopf” – welches er während einer Gruppenausstellung der Nye Vilden präsentierte – zu einer Symbolfigur der wilden oder auch impulsiven Malerei in Dänemark. Seine Arbeiten zeichnen sich durch die Anwendung der Schichtmalerei sowie den Einbezug verschiedener Medien wie der Fotografie und der Lyrik aus.

Leben & Ausbildung

Kehnet Nielsen begann seine künstlerische Ausbildung mit einem Malerei- und Grafikstudium an der Königlich Dänischen Kunstakademie bei Sven Dalsgaard, Albert Mertz und Hein Heinsen. 1982 nahm er an der ersten Ausstellung der von ihm mitbegründeten Gruppe De Nye Vilden teil. Seine Arbeit “Messer auf dem Kopf” wurde zum Titelbild der Ausstellung und galt fortan als Symbolwerk der dänischen wilden Malerei, die sich an der kurz zuvor aufkommenden deutschen Strömung wie auch der italienischen Transavantgarde orientierte. Zwei Jahre später löste sich die Gruppe bereits wieder auf. Neben der Malerei etablierte er sich auch als Dichter und interessierte sich seit Beginn seiner Karriere für die Kunstgeschichte und Literatur. 2011 widmete ihm das Kunstmuseum Tønder eine Einzelausstellung mit dem Titel “Painting out of Time”. Desweiteren nahm er an diversen nationalen sowie internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen teil und lebt wie auch arbeitet heute in Lyngby, Dänemark.

Arbeiten & Werke

Im Jahr seines Abschlusses gründete er die junge Kunstgruppe “De Nye Vilden”. In dieser Zeit malte er in einer ironisch-energischen und experimentellen Arbeitsweise figurative Elemente in Neonfarben und Punk-Atmosphäre. Er arbeitete bereits damals mithilfe der Schichtmalerei. Mitte der 1980er Jahre entstanden großformatige Gemälde, die an die lyrischen Werke Henrik Ibsen, Lars Norén und Edvard Munchs angelehnt waren. 1987 folgte die Serie Duino, in der er mithilfe von Transparenz und der Lyrik Rainer Maria Rilkes eine neue Bildsprache entwickelte. Schlussendlich führte ihn das Experimentelle zu seinem Stil, der sich an den Traditionen der nationalromantischen Malerei orientierte und diese in eine expressionistische Form adaptierte.

Wichtig sind ihm neben figurativen Elementen, die er mit einem kräftigen Pastos vereint, farbig-flächige Bildserien. Seine Bildtitel wie auch Worte, die er in die Oberfläche der Gemälde einarbeitet, zeugen von seiner ausgeprägten kunstgeschichtlichen wie auch literarischen Kenntnis. Die meist melancholischen Farbverläufe seiner großformatigen Leinwände stellen eine existenzielle Ernsthaftigkeit dar und sind ein wichtiges Erkennungsmittel seiner Arbeiten.

Museen & Auszeichnungen

Nielsens Werke wurden vielfach durch Ehrungen prämiert. Er erhielt u.a. 1989 den Silkeborg Kunstpreis; 1989 den Jyllands-Postens Kunstpreis und 1996 die Eckersberg Medaille wie auch den Elna and C.T. Hollesens Kunstpreis. Daneben gewann er mehrere Stipendien, wie das Auslandsstipendium der Ny Carlsberg Foundation 1993; das Edstranska-Stipendium 1995; das Jens Søndergaard-Stipendium 1996; das Sven-Hols-Stipendium 2002 und ein lebenslanges Arbeitsstipendium der dänischen Kunststiftung.

Ausgewählte Literatur

Nachfolgend haben wir ein paar ausgewählte Links und Bücher aufgeführt, die uns bei der Arbeit und Recherche meistens weiterhelfen. In unserer Bibliothek haben wir nachfolgende Bücher (einige antiquarisch), die wir als erste Informationsquelle schätzen.

Interessante Links

• Link: Kehnet Nielsen bei Instagram
• Link: Kehnet Nielsen im Statens Museum for Kunst
• Link: Kehnet Nielsen – Sophienholm
• Link: dänisches Künstlerlexikon Weilbach [dänisch]
• Link: dänisches Künstlerlexikon lexdk[dänisch]

Aktuell bei RIECK

Kehnet Nielsen gehört zu den Künstler, die wir sehr schätzen und mit ausgewählten Werken immer wieder in der Galerie zeigen. Besonders seine vielschichtigen, abstrakten Farbkompositionen interessieren uns. Wir freuen uns, dass wir schon diverse dieser Arbeiten an Sammler und Freunde der skandinavischen Kunst vermitteln konnten.