Laurits Tuxen – Skagener Kolorist und Europas Fürstenmaler

Tuxen war einer der einflussreichsten und bedeutendsten dänischer Porträt-, Historien- und Landschaftsmaler um die Jahrhundertwende. Außerdem war er wichtiger Vertreter der Skagener Künstlerkolonie. Obgleich Laurits Tuxen bereits im Gründungsjahr der Skagener Kunstkolonie erste Kontakte mit den Kunstschaffenden suchte und sich an der Nordspitze Dänemark aufhielt, ließ er sich erst wenig später dort nieder. Seine Werke sind sehr vielseitig und umfassen fast alle Genre. Aber es war vor allem die Portraitmalerei, insbesondere der europäischen Adligen, die ihn weit über Dänemarks Grenzen hinaus bekannt und erfolgreich machte.

Leben & Ausbildung

Bereits in Kindheitstagen war es der größte Wunsch Tuxens, Marinemaler zu werden. Mit 16 Jahren besuchte er die Königlich Dänische Kunstakademie und ließ sich von Holger Drachmann und Vilhelm Khyn in der Landschafts- und Marinemalerei ausbilden. Er und sein Studienfreund P.S. Krøyer zählten zu den mitunter besten Schülern der Akademie und wurden von ihren Lehrern dazu ermutigt, sich der Portraitmalerei zu widmen. 1875 debütierte er auf der Charlottenborger Jahresausstellung und 1877 besuchte er das Atelier von Léon Bonnat in Paris. Zwischen 1878 und 1913 war er regelmäßig im Pariser Salon der Société des Artistes Français vertreten. 1882 gründete er gemeinsam mit P.S. Krøyer die Kunstnernes Frie Studieskoler als Gegenentwurf zur Königlich Dänischen Kunstakademie. In den kommenden Jahren erhielt er Aufträge von europäischen Adelsdynastien und fertigte u.a. für den dänischen König Christian IX., Königin Victoria und König Edward sowie den russischen Zaren Nikolaus II. Historien- und Portraitgemälde an. Nach dem ersten Besuch Tuxens 1880 in Skagen, siedelte er 1901 in dem Fischerdorf an und schloss sich der Skagener Kunstkolonie an. 1892 wurde er Professor an der Akademie und 1889 wie auch 1900 Jurymitglied bei der Weltausstellung.

Arbeiten & Werke

Tuxens Wunsch Marinemaler zu werden gab er – auf Anraten seiner Lehrer – zugunsten der Portraitmalerei auf, da diese als profitabler galt. Bereits zu Beginn seiner Karriere nahm er sich dem französischen Naturalismus an und baute seine Fähigkeiten während seiner Aufenthalte in Paris aus. Es ist der Aneignung dieser wie auch seinem herausragenden koloristischen Talent zu verdanken, dass er Zeit seines Lebens immer wieder Auftragsarbeiten für die europäischen Adelsdynastien erhielt.

 Seine repräsentativen Arbeiten zeichneten sich durch eine durchdachte Komposition, technische Virtuosität und eine herausragende Wirkung aus. Die Portraits überzeugten durch eine farbige Lebendigkeit wie auch detailreiche Darstellung. Erst mit der Niederlassung Tuxens in Skagen wurde er sich wieder seiner eigentlichen Faszination für die Malerei gewahr und malte fortan Gemälde, die das Meer abbildeten. Daneben faszinierten ihn aber auch die Motive, für welche die Kolonie bekannt geworden war. So beschäftigte er sich u.a. mit familiären Motiven und Landschaften. In seiner kurzen Schaffensphase als Bildhauer schuf er vornehmlich Büsten.

Museen & Auszeichnungen

Tuxens Arbeiten wurden durch vielfältige Ehrungen prämiert. Hierzu zählen die Eckersberg-Medaille, der Dannebrog-Orden und der Ritterschlag vom Dannebrog-Orden. Außerdem gewann er eine Medaille auf der Weltausstellung in Chicago und München. Seine Auslandsaufenthalte wurden von der Akademie selbst wie auch durch das Stoltenberg Stipendium finanziert.

Ausgewählte Literatur

Nachfolgend haben wir ein paar ausgewählte Links und Bücher aufgeführt, die uns bei der Arbeit und Recherche meistens weiterhelfen. In unserer Bibliothek haben wir nachfolgende Bücher (einige antiquarisch), die wir als erste Informationsquelle schätzen.

Interessante Links

• Link: Laurits Tuxen bei Wikipedia
• Link: Laurits Tuxen im Skagen Museum
• Link: Dänisches Künstlerlexikon Weilbach [dänisch]
• Link: Dänisches Künstlerlexikon [dänisch]
• Link: Laurits Tuxen – Artvee

Ehemals bei RIECK

Laurits Tuxen gehört zu den Künstlern, die wir sehr schätzen und mit ausgewählten Werken immer wieder in der Galerie zeigen. Besonders seine impressionistischen Küsten- und Landschaftsstudie sowie seine Personenstudien interessieren uns. Wir freuen uns, dass wir schon viele dieser Arbeiten an Sammler und Freunde der skandinavischen Kunst vermitteln konnten.