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Galerie RIECK - Olaf Rude_Header

Olaf Rude – Dänemarks Matisse

Der in Estland geborene Maler Olaf Rude war einer der wichtigsten Vertreter des dänischen Modernismus. Seine Arbeiten konzentrierten sich auf die formale und reduzierte Darstellung der Natur wie auch das Studium von Form, Farbe und Fläche. Er besaß nicht nur einen vielfältigen Stil, sondern auch eine individuelle Malweise. Seine tiefe Verbundenheit zu Bornholm zeigte sich in seiner Motivauswahl wie auch der Zugehörigkeit zur Kunstkolonie.

Leben & Ausbildung

Rude wurde im estnischen Rakvere geboren und siedelte in seiner frühen Kindheit gemeinsam mit seiner Familie nach Dänemark um. Auf seine fünfjährige Ausbildung zum Maler folgte von 1905 – 1906 ein Kunststudium an der Technischen Hochschule Kopenhagen bei H. Grønvold. Im Anschluss wechselte er an die Kunstnernes Frie Studieskoler bei Kristian Zahrtmann und Johan Rode und schloss dort sein Studium 1908 ab. Zu der Zeit gründete er gemeinsam mit William Scharff, Jais Nielsen, Carl Holm und Axel P. Jensen die Künstlergruppe De 13. 1915 nahm er an der ersten Ausstellung in Grønningen teil und reiste ein Jahr später nach Norwegen. 1919 reiste er erneut nach Norwegen und hielt sich das erste Mal auf Bornholm auf, wo er die Kunstkolonie kennenlernte und sich dieser anschloss. Es folgte eine Studienfahrt nach Italien im Jahr 1920. Zwischen 1921 – 1931 war er Mitglied des Vorstandes des Oluf Hartmann Gedenkstipendiums. Von 1924 – 1925 hielt er sich in Frankreich auf und bereiste 1927 – 1928 Berlin. 1930 ließ er sich auf Bornholm nieder und wurde 1934 zum Mitglied des Akademierates gewählt. Seine letzte Italienreise unternahm er 1939. 1940 – 1946 war er Mitglied des Vorstands des Kunstvereins in Kopenhagen und ab 1943 Mitglied der Königlich Schwedischen Kunstakademie. Zwischen 1953 – 1956 hatte er eine Professur an der Königlich Dänischen Kunstakademie inne.

Carl Olaf Rude

  • * 26. April 1886 (in Rakvere)
    † 17. Juni 1957 (in Frederiksberg)
  • 1900 – 1905 Ausbildung zum Maler bei Carl Hansen
  • 1905 – 1906 Kunststudium an der Technischen Hochschule Kopenhagen bei H. Grønvold
  • 1906 – 1908 Studium an der Kunstnernes Frie Studieskoler bei Kristian Zahrtmann und Johan Rode
  • 1911 Studienreise nach Paris
  • 1913 Studienreise nach Italien
  • ab 1914 Fokussierung auf den Modernismus
  • 1915 Teilnahme an der ersten Ausstellung in Grønningen
  • 1916 Studienreise nach Norwegen
  • 1919 Beitritt in die Bornholm Kunstkolonie und Studienreise nach Norwegen
  • 1921 – 1931 Mitglied des Vorstandes des Oluf-Hartmann-Gedenkstipendiums
  • 1924 – 1925 Studienreise nach Frankreich
  • 1927 – 1928 Studienreise nach Berlin
  • ab 1930 Niederlassung auf Bornholm
  • seit 1934 Mitglied des Akademierates
  • 1936 Ritterschlag des Dannebrog-Ordens
  • 1940 – 1946 Mitglied des Vorstands des Kunstverein Kopenhagen
  • seit 1943 Mitglied der Königlich Schwedischen Kunstakademie
  • 1947 Ehrenabzeichen des Dannebrog-Ordens
  • 1953 – 1956 Professor an der Königlich Dänischen Kunstakademie

Arbeiten & Werke

Rudes Motivauswahl konzentrierte sich auf die Darstellung von Landschaften, Stillleben und Menschen. Seine frühen Arbeiten waren von seiner Heimat Lolland geprägt, wohingegen seine späteren Werke durch seine Reisen inspiriert wurden. 1911 führte ihn eine Studienreise nach Paris und er lernte die Strömungen der französischen Kunst wie auch die Kunst Paul Cézannes kennen.

Nach seiner Italienreise 1913 folgte eine Fokussierung auf modernistische Malweisen. Durch seine wegweisenden Arbeiten, trug er zum Durchbruch des Modernismus in der dänischen Kunst bei. Er ist besonders für seine Gemälde von Eichen in Skejten auf Lolland bekannt geworden, von denen zwei in Christiansborg zu sehen sind. Aufgrund seiner Farbauswahl wie auch dem starken Ausdruck seiner Landschaften, wurde er zu Dänemarks Matisse erkoren. Ihm gelang es wie kein anderer die Essenz des Ortes und seiner Atmosphäre einzufangen. Anstatt für eine realistischen Darstellung, entschied er sich für eine Reproduktion seines eigenen Eindrucks.

Museen & Auszeichnungen

Rudes Prämierungen reichen von Reise- und Arbeitsstipendien bis hin zu Medaillen und Auszeichnungen. 1916 erhielt er das Hielmstierne-Rosencrone-, 1916 das Ronge-, 1920 das Oluf Hartmann- und 1924 das Ancker-Stipendium. Zudem wurden drei seiner Studienreisen mithilfe des Reisestipendiums der Akademie finanziert. 1924 gewann er die Eckersberg Medaille, 1925 eine Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris und 1942 die Thorvaldsens Medaille. Daneben erhielt er ein Ehrenabzeichen wie auch einen Orden des Dannebrog-Ordens und wurde von diesen zum Ritter geschlagen.

  • Statens Museum for Kunst, Dänemark
  • ARoS Aarhus Kunstmuseum, Dänemark
  • Kunsten Museum of Modern Art, Dänemark
  • Ny Carlsberg Glyptotek, Dänemark
  • Trapholt Museum for Moderne Kunst, Dänemark
  • Skagens Museum, Dänemark
  • Vejle Kunstmuseum, Dänemark
  • Randers Kunstmuseum, Dänemark
  • Bornholms Kunstmuseum, Dänemark
  • Fuglsang Kunstmuseum, Dänemark
  • Fyns Kunstmuseum, Dänemark
  • Esbjerg Kunstmuseum, Dänemark
  • Randers Kunstmuseum, Dänemark
  • Kunstmuseum Schloss Brundlund, Dänemark
  • Horsens Kunstmuseum, Dänemark
  • Johannes-Larsen-Museum, Dänemark
  • Dänisches Parlament, Dänemark
  • Alte Nationalgalerie, Deutschland
  • Moderna Museet, Schweden

Ausgewählte Literatur

Nachfolgend haben wir ein paar ausgewählte Links und Bücher aufgeführt, die uns bei der Arbeit und Recherche meistens weiterhelfen. In unserer Bibliothek haben wir nachfolgende Bücher (einige antiquarisch), die wir als erste Informationsquelle schätzen.

Naturdrømmerier – Olaf Rudes akvareller

Tine Nielsen Fabienke
Fuglsang / Bornholms Kunstmuseum, 2013
ISBN 97-887-89118451
32 Seiten

Olaf Rude Retrospektiv

Anne Høyer Petersen
Storstrøms Kunstmuseum, 2005
ISBN ‎ 87-89-059603
172 Seiten

Ehemals bei RIECK

Olaf Rude gehört zu den Künstlern, die wir sehr schätzen und mit ausgewählten Werken immer wieder in der Galerie zeigen. Besonders seine Bornholmer Landschaften und seine impressionistischen Stillleben interessieren uns. Wir freuen uns, dass wir schon einige dieser Arbeiten an Sammler und Freunde der skandinavischen Kunst vermitteln konnten.

Olaf Rude
Bornholmer Küste

Olaf Rude
Felsenküste, Bornholm