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Peter Ilsted – Dänemarks Meistergrafiker und Interieurspezialist

Zum Repertoire des dänischen Künstlers Peter Ilsted gehörte die Interieur-, Genre- und Portraitmalerei, das Restaurieren und die Erstellung von Radierungen. Zusammen mit seinem Schwager Vilhelm Hammershøi war er Mitglied der progressiven Künstlervereinigung Den Frie Udstilling. Ihre Interieurmalerei wurde später als Copenhagen Interior School bezeichnet. Ilsted fokussierte sich in ihnen auf die Darstellung der häuslichen Arbeiten von Frauen. Außerdem war er bekannt für seine Mezzotintos, welche die dänische Druckgrafik revolutionierten. Er war Mitglied der Königlich Dänischen Kunstakademie und wurde mehrfach prämiert. 2001 widmete das Metropolitan Museum of Art Ilsted, wie auch Hammershøi und Vermeer eine Ausstellung.

Leben & Ausbildung

Peter Ilsted begann seine Ausbildung zunächst 1877 an der Technischen Hochschule von Kopenhagen und wechselte ein Jahr später an die Königlich Dänische Kunstakademie. Nach einem fünfjährigen Studium und einer Fokussierung während diesem auf die Kunst der Radierungen, debütierte er 1882 auf der Gl Strand Ausstellung. Ein Jahr später wurde das erste seiner Werke auf der Charlottenborger Frühjahresausstellung ausgestellt. 1886 begab er sich auf seine erste durch die Akademie finanzierte Studienreise nach Italien, Palästina, Griechenland, Paris, Spanien und die Türkei. Fünf Jahre später folgte eine weitere durch die Akademie finanzierte Studienreise, die ihn nach Italien und Frankreich führte.

Im selben Jahr, 1891, heiratete seine Schwester den Maler Vilhelm Hammershøi und beide Künstler verband ihr Leben lang eine berufliche wie auch private Beziehung. Die berufliche Beziehung wurde auch durch die Mitgliedschaft beider in der progressiven Kunstvereinigung Den Frie Udstilling gestärkt. Von 1893 – 1905 arbeitete Ilsted als Assistenz an der Akademie und wurde 1899 Mitglied dieser. Außerdem arbeitete er immer wieder als Restaurator in verschiedenen Institutionen. Er ist für die Einführung der Mezzotinto-Technik in Dänemark berühmt geworden, die er seit 1906 an seinen Radierungen anwendete. 1913 führte ihn eine weitere Studienreise nach England.

Peter Vilhelm Ilsted

  • * 14. Februar 1861 (in Sakskøbing) † 16. April 1933 (in Kopenhagen)
  • 1877 – 1878 Kunststudium an der Technischen Hochschule von Kopenhagen
  • 1878 – 1883 Kunststudium an der Königlich Dänischen Kunstakademie
  • ab 1880 Intensivierung der Arbeit mit Radierungen
  • 1882 Debüt während der Gl. Strand Ausstellung
  • ab 1883 Teilnahme auf der Charlottenborger Frühjahresausstellung
  • 1886 Akademiefinanzierte Studienreise Italien, Griechenland, Spanien und Türkei
  • 1889 Teilnahme an der Weltausstellung in Paris
  • 1891 Akademiefinanzierte Studienreise Italien, Frankreich
  • 1891 Heirat seiner Schwester Ida mit Vilhelm Hammershøi; Mitgliedschaft in Den Frie Udstilling
  • 1893 – 1905 Assistenz an der Akademie
  • 1893 Teilnahme an der Weltausstellung in Chicago
  • ab 1899 Mitglied der Akademie
  • 1900 Teilnahme an der Weltausstellung in Paris
  • ab 1906 Anwendung der Mezzotinto-Technik
  • 1909 Teilnahme an der 10. Internationalen Kunstausstellung in München
  • 1913 Studienreise nach England

Arbeiten & Werke

Die Arbeiten Peter Ilsteds gehören zu den führenden Kunstwerken Dänemarks Anfang des 20. Jahrhunderts. Dies ist zum einen auf seine traditionelle Ausbildung an der Akademie im Zusammenspiel mit seiner progressiven Weiterentwicklung durch die Mitgliedschaft bei Den Frie Udstilling, der Zusammenarbeit mit Vilhelm Hammershøi und der Nutzung der Mezzotinto-Technik in seinen Radierungen zu verdanken. Seine Interieurs zeugen zum einen von einer subtilen Farbgebung und einer post-impressionistischen und symbolistischen Ausdrucksweise.

Bei der Auswahl seiner Motive konzentrierte er sich auf die Darstellung von ruhigen und gleichzeitig geheimnisvollen Frauen, die ihrer alltäglichen Arbeiten im Haus nachgingen. Bedeutende Kunstkritiker wie Théodore Duret und James McNeill Whistler waren bereits früh Bewunderer wie auch Sammler seiner Werke. Herausragend wurde sein technisches Können bewertet, welches sich vor allem in seinen mithilfe der Mezzotinto-Technik erstellten Radierungen zeigte.

Museen & Auszeichnungen

Peter Ilsted erhielt zahlreiche Auszeichnungen in Form von Medaillen und Stipendien. 1889 und 1900 gewann er auf den Weltausstellungen in Paris eine Silbermedaille und 1909 eine weitere auf der 10. Internationalen Kunstausstellung in München. Daneben wurde er durch die Eckersberg-Medaille und Medaillen der Akademie geehrt. Außerdem erhielt er das Kaufmann-Stipendium und mehrere Reisestipendien der Akademie.

  • Statens Museum for Kunst, Dänemark
  • Den Hirschsprungske Samling, Dänemark
  • ARoS Aarhus Kunstmuseum, Dänemark
  • David Collection, Dänemark
  • Königliche Kupferstich-Sammlung , Dänemark
  • Randers Kunstmuseum, Dänemark
  • Ribe Kunstmuseum, Dänemark
  • Brandts Kunstmuseum, Dänemark
  • Fuglsang Kunstmuseum, Dänemark
  • Musée d´Orsay, Frankreich
  • Metropolitan Museum of Art, USA
  • The British Museum, England
  • British Library, England
  • Malmo Museum, Schweden
  • Rijksmuseum Amsterdam, Niederlande
  • Museum Boijmans Van Beuningen, Niederlande
  • Kaiser Wilhelm Museum, Deutschland
  • … und viele andere

Ausgewählte Literatur

Nachfolgend haben wir ein paar ausgewählte Links und Bücher aufgeführt, die uns bei der Arbeit und Recherche meistens weiterhelfen. In unserer Bibliothek haben wir nachfolgende Bücher (einige antiquarisch), die wir als erste Informationsquelle schätzen.

Peter Ilsted
Sunshine and Silent Rooms

Theodore B. Donson,
New York, 1990
64 Seiten

Ehemals bei RIECK

Peter Ilsted gehört zu den Künstlern, die wir sehr schätzen und mit ausgewählten Werken immer wieder in der Galerie zeigen. Besonders seine Studien und impressionistischen Interieurs und Landschaftsszenen interessieren uns. Wir freuen uns, dass wir schon einige dieser Arbeiten an Sammler und Freunde der skandinavischen Kunst vermitteln konnten.

Peter Ilsted
Gespräch am Weg, Troense