Victor Qvistorff – Dänemarks letzter Marinemaler
Der impressionistisch-realistische Schiffsportraitist und Marinemaler Victor Qvistorff erlangte seine künstlerischen Fähigkeiten mithilfe eines Selbststudiums – wie viele andere Marinemaler auch. Vor und neben seiner Maltätigkeit war er unter anderem Verlagsdirektor und Herausgeber. Seine große Disziplin verhalf ihm zu einem umfangreichen Schaffen, in der er um die 6.000 Werke produzierte. Aufgrund der rostroten Farbdarstellung der Schiffe, erhielt er den Beinamen Mennigemaler.
Leben & Ausbildung
Der autodidaktische Maler war vor seiner Karriere als Künstler Geschäftsmann, Anzeigenchef, Direktor von Verlagen und Herausgeber von Magazinen. 1921 debütierte er auf der Charlottenborger Jahresausstellung und wendete sich letztendlich ab 1924 ausschließlich der Malerei zu. Im Jahr 1927 stellte er im Pariser Salon aus. 1931 publizierte das Magazin Vikingen eines seiner Werke und verhalf ihm dadurch zu seinem großen Durchbruch.
Victor Hugo Vilhelm Qvistorff
- * 21.04.1882 (in Aarhus) – † 01.05.1953 (in Kopenhagen)
- 1920 – 1924 Verleger von Hasselbalch
- 1921 Debüt auf der Charlottenborger Jahresausstellung
- bis 1924 Verleger, in den folgenden Jahren widmete er sich ausschließlich der Malerei
- 1927 Ausstellung im Pariser Salon
- ab 1930 künstlerisch Fokussierung auf die Marinemalerei
- 1931 Durchbruch mit seinen Marinemalereien im Magazin Vikingen
Arbeiten & Werke
Anfänglich kopierte er andere Maler und fertigte Stillleben als auch Portraits an, bevor er sich ab 1930 vollends auf die Marinemalerei konzentrierte. Er malte zunächst Aquarelle und später auch Ölgemälde. Ihm gelang eine detaillierte Darstellung der Schiffe wie auch der Umgebung. Gleichsam fügten sich impressionistische und realistische Stilelemente in seine Gemälde ein.
In seiner Motivauswahl konzentrierte er sich auf die Darstellung von Schiffen in internationalen Häfen und Gewässern. Diese Orte hatte er teilweise nie besucht und verwendete in seiner künstlerischen Praxis die Erzählungen oder Fotografien dieser. Um die für seine Gemälde geeigneten Schiffe zu untersuchen, begab er sich entweder mit seinem Motorboot oder auf Schleppern auf Erkundungstour. Ein immer wiederkehrendes Motiv war der Schornstein. Mit großem Interesse malte er Schiffe der Dänischen Ostindien-Kompanie (ØK), seine Auftraggeber waren aber auch die Reedereien J. Lauritzen und DFDS sowie die B&W Schiffswerft. Qvistorffs Werke fanden sich so vielerorts wieder, z.B. auf Menükarten von Reedereien, Reiseprospekten und den Titelseiten von Magazinen. Mit internationalen Ausstellungen wurde er geehrt, in verschiedenen Museen ist er vertreten.
Museen & Auszeichnungen
Qvistorff stellte zu Lebzeiten in diversen Galerien aus und ist bis heute in vielen dänischen, aber auch internationalen Sammlungen vertreten. Seine Kundschaft war vielfältig, u.a. gehörte die dänische Adelsfamilie zu ihr. Aber auch Seeleute und Reedereien kauften seine Gemälde. Heute gewinnt Qvistorffs Werk immer stärker an Bedeutung, da er sowohl außerhalb Dänemarks mehr Beachtung findet, als auch von maritimen Sammlungen entdeckt wird.
Ausgewählte Literatur
Nachfolgend haben wir ein paar ausgewählte Links und Bücher aufgeführt, die uns bei der Arbeit und Recherche meistens weiterhelfen. In unserer Bibliothek haben wir nachfolgende Bücher (einige antiquarisch), die wir als erste Informationsquelle schätzen.
Ehemals bei RIECK
Victor Qvistorff gehört zu den Künstler, die wir schätzen und mit ausgewählten Werken immer wieder in der Galerie zeigen. Besonders seine maritimen Studien und impressionistischen Hafenansichten interessieren uns. Wir freuen uns, dass wir schon einige dieser Arbeiten an Sammler und Freunde der skandinavischen Kunst vermitteln konnten.