Godfred Christensen – der romantische Impressionist
Der dänische Landschafts- und Marinemaler Godfred Christensen debütierte bereits mit 16 Jahren auf der Charlottenborger Jahresausstellung. Seine herausragende Interpretation der Schönheit und Ästhetik dänischer Landschaften brachte er mithilfe eines Spachtels auf die Leinwand auf. Er gehörte zu den renommiertesten Landschaftsmalern Dänemarks im 19. Jahrhundert.
Leben & Ausbildung
Nach seinem Studium an der Technischen Hochschule in Kopenhagen schrieb er sich 1860 für ein Kunststudium an der Königlich Dänischen Kunstakademie ein, welches er 1867 abschloss. Im gleichen Zeitraum absolvierte er eine Ausbildung zum Landschaftsmaler bei FC Kiærskou. Auf seiner ersten Studienreise 1869 fuhr er nach Paris und trat dort in Kontakt mit der Schule von Barbizon, die fortan seinen Stil formen sollte. 1870 erhielt er einen Reisezuschuss der Akademie, mit dem er durch Nordseeland reiste und verbrachte den ersten von insgesamt drei Wintern in einer von Vilhelm Kyhn geleiteten Kunstgruppe. Er war außerdem regelmäßiger Gast der Akademie des Malers: der Huleakademiet. 1873 wurde ihm erneut ein 2-jähriges Reisestipendium der Akademie verliehen, mithilfe dessen er mehrere Aufenthalte in Italien wie auch Deutschland finanzieren konnte. In den darauffolgenden Jahren unternahm er weitere Studienreisen in die Schweiz, nach Norditalien und in die Pyrenäen. Ab 1880 war Dänemark sein stetiger Wohnsitz. 1881 wurde er Mitglied der Königlich Dänischen Akademie und 1887 Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie. Die Mitgliedschaft im dänischen Akademierat bestand von 1887 – 1920. Außerdem hatte er eine Titularprofessur an der selbigen Akademie inne.
- *23. Juli 1845 (in Kopenhagen) – † 15. November 1928 (ebd.)
- 1860 – 1870 Kunststudium Königlich Dänischen Kunstakademie
- 1862 Debüt Charlottenborger Jahresausstellung
- 1865 Erhalt Neuhausen-Preis
- 1869 Studienreise Paris und Einfluss durch Barbizon-Schule
- 1870 Studienreise Nordseeland – durch Sødring-Förderpreis
- 1871 Erhalt Neuhausen-Preis
- 1873 – 75 Akademie-Reisestipendium nach Italien und Deutschland
- 1876 Studienreise Schweiz
- 1878 Studienreise Paris und Pyrenäen
- 1879 – 1882 Mitglied Ausstellungsrat Charlottenborg
- Ab 1880 stetiger Wohnsitz in Kopenhagen
- 1881 Mitgliedschaft Königlich Dänischen Akademie
- 1887 Mitgliedschaft Königlich Schwedischen Akademie
- 1887 – 1920 Mitgliedschaft Akademierat
- 1888 Titularprofessur Akademie
- 1892 Ritterschlag Dannebrog-Ordens
- 1893 – 1902 Mitglied Ausstellungsrat Charlottenborg
- 1897 Professur an der Akademie
- 1870 – 72 Winteraufenthalt in einer Gruppe um Vilhelm Kyhn
- 1894 – 1895 Studienreise Paris, Nizza und Italien
- 1909 Studienreise Dresden und Berlin
- 1914 ∞ Martha Vilhelmine Jensen
- 1922 Studienreise nach Italien
Arbeiten & Werke
Christensens Werke markierten den Übergang zwischen der Romantik und dem Naturalismus in der dänischen Moderne. Mithilfe der Lichteinwirkung, Stimmung und Kultivierung des Farbwechsels der Natur konstruierte er eine neue Stilrichtung innerhalb der Landschaftsmalerei. Hierbei halfen ihm seine innereuropäischen Reisen, mithilfe derer sich sein Stil weiterentwickelte. Ein großer Einfluss war dabei die französische Pleinairmalerei, die er durch die Schule von Barbizon wie auch regelmäßiger Besuche des Pariser Salon kennenlernte. Doch auch seine Lehrer – wie u.a. Vilhelm Kyhn und Frederik Christian Kiærskou – inspirierten ihn innerhalb seines künstlerischen Ausdrucks.
In seiner Motivauswahl bediente er sich der Darstellung von Berglandschaften, der Marinemalerei wie auch vornehmlich der Darstellung des dänischen Flachlandes. Die kleinformatigen Werke überzeugten durch ihre fesselnde Kraft, die sie auf die Betrachtenden ausübten. Er arbeitete vordergründig mit dem Spachtel, wodurch die Details reduziert wurden und dem Bild gleichsam mehr Licht und Substanz gegeben wurde. In seinen letzten Lebensjahren malte er die renommiertesten seiner Gemälde. Sie halfen ihm dabei, zu einem der besten Landschaftsmaler Dänemarks zu werden. Doch auch sein sicheres Gespür für die Trender der Zeit förderten die Wahrnehmung Christensens als ein Bindeglied zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert.
Museen & Auszeichnungen
Christensens Arbeiten wurden durch vielfältige Ehrungen prämiert. Hierzu zählten der Erhalt des Neuhausens-Preis, des Sødring-Förderpreis wie auch der Ritterschlag des Dannebrog-Ordens. Mehrere seiner Auslandsaufenthalte wurden zudem von der Königlich Dänischen wie auch der Königlich Schwedischen Akademie gefördert. Außerdem erhielt er eine Medaille des Künstlervereins vom 18. November.
Ausgewählte Literatur
Nachfolgend haben wir ein paar ausgewählte Links und Bücher aufgeführt, die uns bei der Arbeit und Recherche meistens weiterhelfen. In unserer Bibliothek haben wir nachfolgende Bücher (einige antiquarisch), die wir als erste Informationsquelle schätzen.
Ehemals bei RIECK
Godfred Christensen gehört zu den Künstlern, die wir sehr schätzen und mit ausgewählten Werken immer wieder in der Galerie zeigen. Besonders seine Küsten- und Meeresstudien, aber auch seine Landschaftsgemälde interessieren uns. Wir freuen uns, dass wir schon einige dieser Arbeiten an Sammler und Freunde der skandinavischen Kunst vermitteln konnten.